Citroën ist eine der traditionsreichsten Automarken der Welt. Die Franzosen sind seit den 1970er Jahren integraler Bestandteil der Groupe PSA und rangieren damit – in Kombination mit Peugeot – auch in den Top Ten der größten Autobauer weltweit. Bekannt wurde die Marke vor allem mit den beiden legendären Modellen 2CV alias „Ente“ sowie der DS, deren Bekanntheitsgrad zur Ausgliederung einer eigenen Edelmarke führte. Charakteristisch für den Hersteller Citroën ist die gelungene Gestaltung der Fahrzeuge. Viele der Modelle gelten als echte Ikonen und das Logo mit den beiden Winkeln ist nahezu ein Sinnbild für guten Geschmack und Stil. Die Fahrzeuge sind in der Regel klein und handlich, Modelle oberhalb der Mittelklasse werden seit 2015 ausschließlich vom Tochterunternehmen DS produziert.
Die Unternehmensgeschichte von Citroën
Hinter dem bis heute anhaltenden Erfolg der Marke Citroën steht vor allem ein Name: André Citroën. Der Firmengründer hat nicht nur seinem eigenen Unternehmen zur heutigen Größe verholfen, sondern auch maßgeblich die Automobilgeschichte geprägt. Charakteristisch für Citroën ist bereits der Einstieg in die Autowelt, der im Jahr 1919 vergleichsweise spät erfolgte. Von Anfang an setzte man kompromisslos auf Fahrzeuge in Großserie. Gegründet wurde Citroën in der Nähe von Paris. Das Firmenlogo erinnert an die Vergangenheit und stellt die schräge Verzahnung von zwei Zylindern dar. Tatsache ist, dass das Unternehmen vor der Autoproduktion bereits Verzahnungsmaschinen produzierte und auch im Rüstungsbereich aktiv war. Das erste Fahrzeug war der Citroën Typ A.
Bereits Ende der 1920er Jahre ist Citroën der größte Autobauer Europas und rangiert weltweit auf dem zweiten Rang. Möglich wurde dies unter anderem durch den frühen Aufbau eines Vertragshändlernetzes, die perfekte Versorgung mit Ersatzteilen sowie dem Leasing. Ein großer Werbe-Coup gelang André Citroën mit der Stiftung von 165.000 Straßenschildern, die allesamt mit dem Firmennamen versehen waren. Neuwagen wurden mit Garantie verkauft, was das gute Image zusätzlich stärkte. Nichts desto trotz geriet das Unternehmen aufgrund der Weltwirtschaftskrise in Schieflage und wurde schließlich vom Reifenhersteller Michelin übernommen. Der Befreiungsschlag gelang nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs mit dem Kleinwagen 2CV. Der Name des Fahrzeugs bedeutet übersetzt „Zwei Pferde“ bzw. deux chevaux, doch in Deutschland nennt man den Millionenseller schlichtweg „Ente“. Dem günstigen Einstiegsmodell wurde im Jahr 1955 der oder die DS zur Seite gestellt. Das Fahrzeug, dessen Name auch als „deesse“ bzw. „Göttin“ ausgelegt werden kann, stammte aus der Feder von Flaminio Bertoni und gilt bis heute als wegweisend in puncto Design.
1975 wurde Citroën von Peugeot übernommen und Teil der Groupe PSA. Die Eigenständigkeit des Herstellers blieb allerdings bis heute erhalten, was sich unter anderem an der besonderen Hydropneumatik oder auch dem speziellen Design zeigt.
Citroën im Motorsport
Citroën und der Motorsport gehören eng zusammen. Bekannt wurde die Marke vor allem durch die zahlreichen Triumphe im Rallyebereich, wo bis heute kaum eine erfolgreichere Marke existiert. Bereits 1959 gewann Paul Coltelloni erstmals bei der Rallye Monte Carlo, 1966 gelang dies mit Pauli Toivonen erneut. In den folgenden Jahren, vor allem seit Beginn der 1990er, dominierten die Franzosen den Rallyebereich und siegten gleich vier Mal bei der Rallye Dakar und auch nach der Jahrtausendwende ging es erfolgreich weiter.
Innovationen bei Citroën
Bereits das erste Modell, der Citroën A, war seiner Zeit voraus. Das Fahrzeug wartete mit einem serienmäßigen elektrischen Licht sowie einem elektrischen Anlasser auf, was zu dieser Zeit eine Seltenheit darstellte. Citroën handelte fast von Beginn an auch mit Ersatzeilen, gilt als Erfinder von Leasing und Leihwagengeschäft und setzte auch hinsichtlich des Umgangs mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Maßstäbe. Diese erhielten seit 1927 ein 13. Monatsgehalt und lernen seit 1928 in einer eigenen Berufsfachschule. In späteren Jahren war es vor allem die bahnbrechende Hydraulik, die Citroën als Innovationshersteller kennzeichnete und auch die so genannten Airbumps des Cactus gelten als Besonderheit.
Citroën aktuell
Seitdem die Edelmarke DS ausgegliedert wurde, ist das Sortiment bei Citroën ein wenig kleiner. Im Mittelpunkt stehen Kleinwagen und Kompaktfahrzeuge, die sich zumeist durch ein pfiffiges Design und viele Extras auszeichnen. Ein Beispiel ist der C-Zero, der einzig und allein mit Elektroantrieb unterwegs ist. Als Kleinstwagen bieten die Franzosen den C1 an, als Kleinwagen sowohl den C3 als auch den C3 Aircross als dessen Pendant als SUV. Kompakte Modelle sind C4, C4 Spacetourer und Grand C4 Spacetourer. Als reiner „Spacetourer“ wird ein Van verkauft und ein echter Dauerbrenner ist der Berlingo bzw. Berlingo Multispace, der schon seit den 1990er Jahren vom Band rollt und einer der erfolgreichsten Hochdachkombis auf dem Markt ist.